In meinem Solothurn-News.ch Blog berichte ich schon im vierten Jahr über das Gustofestival welches Boris Walker und sein Team im Jahre 2014 ins Leben gerufen hat. Glücklicherweise darf ich auch im Jahre 2018 wieder ein Teil vom Gustofestival sein, über das freu ich mich sehr.
Für alle die das Gustofestival noch nicht kennen. In diesem Jahr findet es in Zürich, Ascona, Basel und natürlich wieder in Solothurn statt. Der Auftakt in Zürich fand vom 20. bis zum 24. März 2018 statt.
Gustofestival startet ins 2018
Inhaltsverzeichnis
Nachdem Start in Solothurn, dem wachsen in Richtung Olten, Basel, und wie oben beschrieben jetzt noch auf weitere, nationale Schweizer Städte geht einiges beim Gustofestival. Was sich aber nicht geändert hat ist, dass Boris Walker keine Geschichten kreiert. Er bringt lebende Geschichten, Freundschaften und somit eben auch seine Community aus Südamerika in die Schweiz.
Was beim «10 Manos aus Argentinien» dennoch etwas anders war, war die Gestaltung der einzelnen Gängen. Wie es der Titel schon verrät haben nicht einzelne Köche einzelne Gänge geschaffen, es haben alle Köche zusammen gekocht. Hier muss ich auch gleich wieder etwas zurück rudern.
In den letzten Jahren habe ich das Event auch vielfach in der Küche begleitet und dabei hatte es auch nicht viel anders ausgeschaut. Sicherlich hat ein jeder Koch seinen Gang gehabt, aber hinter den Kulissen haben sich die Hauptakteure und die ansässigen Schweizer Köche immer ausgeholfen. Es war immer schon ein Team und somit war es dieses Mal gar nicht so viel anders als erst gedacht.
Das ist auch das, was mich neben der Herzlichkeit von Boris, seiner Frau und dem ganzen Team hinter dem Gustofestival so begeistert.
10 Manos aus Argentinien
Um 19:00 Uhr ging es los, im Restaurant Rive Gauche (im Hotel Baur au Lac) Zürich. Pünktlich zum Start des Aperos hat es draussen auch mit schneien begonnen. Die Drinks zum Apero stammen aus den Händen von Tato Giovannoni (Besitzer und Barman Floreria Atlantico, Buenos Aires). Interessante Kreationen sind seine Spezialität.
Die Herstellung seiner Drinks passieren auf der Basis von vorgefertigten Kreationen die er dann in seine Drinks einfliessen lässt, so haben es meine Ohren zumindest in einem Gespräch aufgeschnappt das er am anderen Bar Ende mit einem Gast führte. Hier in den Bildern seht ihr auch die eine oder andere Kreation von ihm.
Zu den Drinks gab es auch leckere kleine Häppchen aus der Küche. Frittiertes Gemüse war das was ich mir schnappen konnte und davon hätte ich gerne noch mehr gehabt. Leicht knusprig und innen das frische Gemüse, eine tolle Kombination.
Das Menü vom Abend
Später ging es dann an die Tische im wirklich vollen Rive Gauche und somit auch zum Menü. Auf der Menükarte sah man frisches Gemüse über einem lodernden Feuer und im inneren war ich überrascht über das Menü. Denn die Angaben der einzelnen Gänge waren sehr minimalistisch.
Doch wie es die gehobenere Küche immer wieder beweist, braucht es nicht dutzende von Zutaten oder ein halber Roman um einen ganz zu beschreiben. Denn wie so oft macht es der Mix und die Zubereitung der einzelnen Komponenten aus. Ich hatte das Glück neben meinem Tisch andere Gastronomen sitzen zu haben und konnte mit Freuden deren Gesprächen zu den einzelnen Gängen, Zutaten und Kombinationen folgen.
Da sich Geschmäcker schwierig übertragen lassen über diese Bits und Bytes hier im Internet lass ich die Bilder und die dazu gehörige Beschreibung einmal auf euch wirken.
Cocktail de Beinvenida con Tato Giovannoni
Apostoles Gin Vermouth Giovannoni – Soda de Sauco – Yuyos Argentinos
Vieiras – Agüitas de Frambuesas – Flor de Cilantro
Jakobsmuschel – Himbeere – Korianderblüte
Avejitas – Kiwi – Hierbas Silvestres
Grüne Erbsen – Kiwi – Wilde Kräuter
Espárragos blancos – Kajmak – Morillas
Weisser Spargel – Kaymak – Morcheln
Bife de chorizo – Cebolla nueva – Chimichurri
Entrecôte – Junge Zwiebel – Chimichurri
Frutillas – Azúcar de Caña – Flor de Naranja
Erdbeeren – Rohrzucker – Orangenblüten
Wie ihr sehen könnt, die minimale Beschreibung spiegelt sich auf dem Teller wieder, die Geschmäcker der einzelnen Kompositionen wiederum holen alles auf. Am meisten beindruckt haben mich die Konsistenz der Erbsen im zweiten Gang. So muss ich sie auch mal zubereiten.
Die Köche hinter dem Menü und das Rahmenprogramm
Zu den Köchen die hinter dem Menü standen gehörten unter anderem Guido Tassi den ich schon mehr als zwei mal am Gustofestival in Solothurn begleiten durfte. Fernando Mayoral (Villa Crespo, Buenos Aires), Fernando Trocca (Argentinische Kochlegende und ehemaliger Schüler von Francis Mallmann), Mauro Colagreco (Nr. 4 von The World’s 50 Best Restaurants 2017, 2 Sterne Guide Michelin, Koch des Jahres GaultMillau Frankreich 2009) und Narda Lepes (vielfach ausgezeichnete und in ganz Südamerika bekannte argentinische Fernsehköchin).
Die Narda Lepes stellte auch die einzelnen Köche und Organisatoren vom Gustofestival Zürich einzeln vor und hat uns ein paar interessante Details über sie verraten.
Zweimal wurde das Menü unterbrochen durch zwei Tango Auftritte. So elegant wie das Tanzpaar (welches auch schon das eine oder andere Mal an einem Gustofestival vertreten war) hab ich ganz vergessen mit zu schwitzen, grosses Kompliment an die beiden.
Ich bedanke mich vielmals bei Fernanda, Boris, Stephanie den Köchen und allen anderen die das Event auf die Beine gestellt haben. Auch möchte ich mich beim Baur au Lac für die tolle Wein-Auswahl und meinen Sitznachbarn bedanken, es war ein wundervoller Abend. Somit Gustofestival 2018 wir sehen uns wieder, wer weiss, vielleicht bald schon wieder in Ascona, Basel oder Luzern.
Euch Lesern, die noch nie daran teil genommen heben, kann ich das ganze nur wärmstens empfehlen.
Spannender Beitrag und interessanter wie auch leckerer Event.
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