Da ich ja schon das eine oder andere Jahr auf dem Buckel habe, kenn ich auch noch das Reisen vor der digitalen Revolution. Damals als wir noch mit Karten in den Autos das Ziel versuchten zu finden. Wo man die Flugtickets noch per Post zugestellt bekommen hat. Jeweils in einem grossen Couvert mit unnützem Papier, was dazu geliefert wurde. Heute gehts um das Reisen in der heutigen Zeit, das digitales Reisen.
Digitales Reisen
Inhaltsverzeichnis
Durch meine Boncibus Plattform, auf der ich über das glutenfreie Leben berichte, könnte ich zwei, bis dreimal im Monat verreisen. Leider aber lässt das meine Gesundheit nicht zu. Doch wenn ich mal unterwegs bin, dann nutze ich vielfach und gerne die Möglichkeit des digitalen Reisens.
Reisen
Das digitale Reisen heisst für mich vorwiegend auf Papier zu verzichten.
Dazu kommt die Einfachheit und zeitliche Unabhängigkeit, welche das digitale Reisen mit sich bringt. Heisst, ich kann egal zu welcher Tages- oder Nachts-Zeit mich erkundigen und gleich auch buchen. Ich bin nicht abhängig von den Öffnungszeiten eines Hotels, eines Reisebüros oder Transportgesellschaft. Das Angebot ist riesig und die Möglichkeiten schier unendlich.
Reisen mit dem öffentlichen Verkehr
Seit meinen beiden Autounfällen kann ich nicht mehr selbst Auto fahren, das schränkt doch etwas ein. Zumindest, wenn man wie wir so auf dem Lande leben. Zum Glück hält der Bus der RBS direkt vor unserer Haustüre und ich kann meist im halb-Stunden Takt über Solothurn oder Herzogenbuchsee nach Bern, Basel, Luzern oder Zürich gelangen in einer noch vertretbaren Zeiteinheit. Die Ruhe und Abgeschiedenheit hat wie so alles im Leben neben seinen grossen Vorteilen auch seine Nachteile.
Damit ich weiss, wann und wie ich mit dem öffentlichen Verkehr vorwärtskomme, nutze ich die App von der SBB.
Wenn es etwas schneller gehen muss und mich der Plan von der SBB nicht schnell genug ans Ziel bringt, schaue ich mich kurz noch bei fahrplan.search.ch vorbei. Da findet ihr über die sogenannten Turnschuhrouten manchmal noch ein Tipp, wie es etwas schneller gehen könnte. Auf Search.ch ist auch die Übersicht der jeweiligen Züge/Busse optisch sehr gelungen aufbereitet, wie ich finde – da könnte sich die SBB ein Beispiel nehmen.
Der Grund, warum ich nicht komplett auf die Search App setzte, ist natürlich, dass ich über die SBB App auch direkt ein Zug-Ticket erwerben kann. Somit auch wieder eine Menge Papier einspare und ja es ist halt eben digital. Toll wäre hier jetzt noch, wenn ich das Ticket aus der App heraus in mein Wallet (was jetzt seit iOS9 auch «Wallet» heisst) bringen könnte.
Noch besser wäre natürlich, wenn ich mein aktuelles Halbtax in ein GA umwandeln könnte. Doch da ist leider der Anschaffungswiderstand zu hoch.
Reisen mit dem fremden Auto
Neben den öffentlichen Wegen gibt es noch weitere Möglichkeit sich einfach und bequem von einem Ort zum anderen zu bewegen. Mit Taxis hatte ich in den letzten Jahren fast ausschliesslich schlechte Erfahrungen gemacht. Deshalb hab ich mich sehr gefreut als vor ca. zwei Jahren Uber endlich auch in die Schweiz gekommen ist.
Mich überzeugt generell die Einfachheit vom Dienst und dass ich theoretisch überall auf der Welt mit einem Account und einer App auf die genau gleiche Art und Weise mit einer Transportmöglichkeit ordern kann. Dazu kommt das bequeme bezahlen und dass ich die Möglichkeit hab, den Fahrer und sein Fahrzeug zu bewerten.
Das Thema Carsharing kommt auch immer mehr auf. Nicht erst seit Google, Apple und Co. an der Technologie arbeitet. Hier in der Schweiz hat zum Beispiel Mobility schon 1997 gestartet. Mittler weilen findet ihr, vorwiegend in den Ballungszentren schon ein grösseres Angebot an Fahrzeugen. Eigentlich wollte ich mir das Angebot schon länger mal etwas genauer anschauen, vor allem in den Städten, wo ich nach der RBS/SBB keine Möglichkeit habe, mir ein Uber zu ordern.
Das Tolle an Mobility ist natürlich auch wieder zum einen seine Einfachheit, aber natürlich auch die App über die sich fast alles regeln lässt.
Bald schon kommen aber sicherlich private CarSharing Dienste auf, über die ihr euere eigenen Autos (wenn ihr sie mal nicht braucht) der Allgemeinheit zugänglich machen könnt. Ich denke in einigen Jahren (5, 10 oder evtl. auch noch 20/30 werden wir nicht mehr alle ein eigenes Fahrzeug unser Eigen nennen.
Eine weite Möglichkeit, die besteht auch bei Mietfirmen, wie man sie schon lange kennt. Als gutes Beispiel hier kann ich Sunnycars nennen, damit hat meine Frau schon sehr gute Erfahrungen gemacht.
Digitales Portemonnaie
Etwas vom wichtigsten ist natürlich die Möglichkeit, die ganzen Dienste auch digital zu bezahlen. Ich bin überhaupt kein Freund von gar keinem Bargeld mehr. Damit übergeben wir den Banken und Politikern noch viel mehr Macht über uns, als dass sie es eh schon haben. Aber für gewisse Dinge ist solch ein digitales Portemonnaie auf jeden Fall extrem praktisch.
Eine zentrale Anlaufstelle sind hier sicherlich die mobilen Betriebssysteme. Denn etwas, was der Mensch fast immer auf sich trägt, ist das Smartphone. Google hat damals mit Wallet gestartet, das Projekt aber wieder eingestellt. Bei Apple wird die PassBook Wallet App ständig ausgebaut und bekommt auch immer mehr Möglichkeiten. Hier sind natürlich auch die ganze App Schreiberlinge gefordert, wenn sinnvoll eine Integration in Wallet anzubieten.
Eine weitere geniale Geschichte ist natürlich auch das Bezahlen im «richtigen» Leben mit dem Smartphone. Im Einkaufscenter, im Restaurant etc. einfach über eine kurze Berührung mit dem Smartphone oder der SmartWatch. Auch hier war Apple nicht Erster, doch wenn man die USA anschaut ganz weit vorne mit dabei.
Bevor Apple in die Schweiz kommt, möchten sich natürlich die hiesigen Bankinstitute ein Stück vom Kuchen sichern. Den in dem Markt geht es darum, der grösste zu sein. Wenn dann irgendwann in der Zukunft mal Apple und Google auch in die Schweiz kommen mit ihrer mobilen Bezahllösung dann heisst es dann schnell wieder zurück auf den 3. Platz. Denn die beiden grossen werden sich sicherlich den ersten und zweiten Rang abholen.
Die aktuellen Apps wie Paymit, TWINT etc. können noch nicht allzu viel und/oder gar begrenzt auf aktuelles Verschieben von kleinen Vermögenswerten und bräuchten aktuell viel mehr Funktionen, um sich überhaupt in den Workflow der Masse einschleichen zu können.
Dazu gesellen möchte sich natürlich auch PayPal, ein grundsätzlich sehr nützlicher Dienst, der es euch erlaubt sicherer im Netz einzukaufen, ohne dass ihr gleich allen Shops eure Kreditkarten Daten anvertrauen müsst.
Und was ich immer wieder empfehle, ist bei Kreditkarten auf sogenannte Prepaid-Karten zu setzen. Sicherlich für alle, die genügenden Gelder haben ist das nicht so tragisch, doch es gibt nichts Schlimmeres, als auf Kredit zu leben. Ein Blick in Richtung der Amerikaner genügt. Und das hat nichts mit Dummheit oder Unwissenheit zu tun, sondern mit der Erziehung. Vielfach auch nicht nur der Eltern, sondern mehr die des Staates. Aber machen wir das Fass nicht auf, sonnst, komm ich noch in Schreib-Wahn.
Fliegen
Hier kann ich mich gleich dem letzten Kapitel anschliessen. Das Thema Fliegen ist ein gutes Beispiel, bei dem gezeigt wird, wie es geht. Viele Fluggesellschaften haben mittlerweile eine Wallet Integration. Das Coole an Wallet ist ja seine Geo-Location-Möglichkeit.
Heisst, sobald ich mich geografisch einem Veranstaltungsort/dem Flughafen oder ähnlichem nähere, für das ich zum aktuellen Zeitpunkt eine Karte/ein Ticket habe, wird mir diese angezeigt. Das ganze sehr prominent im Lock-Screen von meinem iPhone. Ich kann dann auch nur kurz auf die Seite wischen und das komplette Ticket ist zu sehen und ich kann es nach Notwendigkeit einscannen.
Wie oft habe ich früher am Flughafen – trotz Extrafach in der Tasche – nach dem Ticket gesucht. Gut, damals, bei den ersten Flügen, hat wohl auch noch die Nervosität mitgespielt. Jetzt habe ich es immer Griffbereit, nur ein wisch von mir entfernt. Zum Thema kein Akku verweise ich gerne auf meinen Artikel mit den «Must-have Gadgets beim Reisen» der nächstens online kommen wird.
Navigation in einem fernen Land
Von A nach B zu kommen, ist manchmal in der Heimat schon nicht einfach. Viel komplexer wird das ganze, wenn dann noch eine fremde Sprache und Gesetzte dazu kommen. Nicht nur deshalb sind Navigations-Gadgets so beliebt. Sei es als Stanalone Gerät oder App Lösungen auf dem Smartphone. Als eine der besten Lösungen hab ich in den letzten Jahren für mich Nokia Here entdeckt.
Die reine Offline Funktion beherrschen immer mehr Apps/Dienste, doch für das Navigieren wird dann doch meist wieder eine Leitung in die Cloud benötigt. Das ist vorwiegend im Ausland nicht das einfachste, da zum einen die freien Hotspots meist sehr begrenzt sind, und die Roaming Angebot noch immer ein kompletter Wucher. Auch wenn sich letzteres in den letzten Jahren deutlich gebessert hat.
Wenn wir mit dem eigenen Auto weggehen, setzten wir grösstenteils auf Stanalone Gerät. Dank der Cloud Anbindung von MyDrive ist auch das vorherige eingeben von Navigationsdaten und das Verwalten von POIs viel, viel einfacher geworden. Früher ist man vorwiegend im Winter fast schon Sitz angefroren, bevor man auch nur die ersten Buchstaben vom Reiseziel eingetippt hat.
Übernachten
Es gibt verschiedene Arten zu reisen und auch wie man diese bucht. Das eine ist die klassische Variante, in der man in ein Reisebüro geht und sich beraten lässt und anschliessend auch gleich vor Ort bucht.
Seit es dieses Internet gibt, erweitern sich auch stetig deren Möglichkeiten. Das Buchen über das Netz ist heute einfacher den je. Meine letzte Reise habe ich zum Beispiel komplett von meinem iPhone aus gebucht.
Eine Möglichkeit, etwas Neues zu entdecken und gleich auch «Eingeborene» kennenzulernen, ist natürlich Airbnb. Hierzu habe ich vor kurzem einen eigenen Beitrag geschrieben – hier gehts direkt zum Airbnb Beitrag.
Fazit zum digitalen Reisen
Alles in allem kann ich jetzt schon sehr gut ohne Papier reisen. Dank meines Akku Pakages sollte es mir auch nicht passieren, dass ich mal mit leerem Akku vor einer Kontrolle bin.
Natürlich ist an allen Stellen noch kräftig Potenzial nach oben, doch das, was wir schon mal haben, ist mir viel lieber als noch mehr Bäume zu töten für Tickets, die nachher meist eh im Abfall landen.
Der nächste Schritt der dringend nötig wäre, die Apple Pay beziehungsweise Google Pay Lösung auch für die Schweiz. Denn das gelegentliche Bezahlen von kleinen Beträgen über das Smartphone oder die Smartwatch sind schon extrem praktisch.
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