Den letzten Samstag, den wohl ersten wirklich sonnigen und schönen Samstag im 2018, haben wir ausgiebig genutzt. Gut, wahrscheinlich war es nicht der erste, da ich doch in den ersten drei Monaten eine längere Zeit krank im Bett verbracht hab, war es zumindest der erste den wir wirklich nutzen konnten.
Wie fast immer bin ich am Samstag mit meinen drei Mädels allein.
Eigentlich hatte ich für diesen eine etwas grössere Reise geplant – dazu bald mehr hier im Blog.
Da ich aber am Tag davor einen langen Tag an der Baselworld erlebt hab, wollte ich es dann doch etwas gemütlicher machen.
Kurztrip mit dem vinifuni
Inhaltsverzeichnis
Land | Kanton | Stadt | Art |
---|---|---|---|
Schweiz | Bern | Ligerz | Tagesausflug |
Vor kurzem in Solothurn auf den Bus nach Hause wartend, ist mir eine Werbung auf dem Bipperlisi (dem lokalen Namen für die Solothurn-Niederbipp-Bahn) aufgefallen. Ja, so was passiert auch mir – wenn auch selten, da ich meist auf meine Kinder oder mein Smartphone starre. Die Werbung galt dem vinifuni, einer Drahtseilbahn am Bielersee.
Somit habe ich am Samstagmorgen gleich mein Smartphone gezückt und mich über den Fahrplan der vinifuni informiert. Gerade etwas erschrocken war ich, als ich auf der Webseite einen wirklichen oldschool Fahrplan als PDF vorgefunden hab. In Zeiten von Internet und Apps habe ich einen solchen doch schon mindestens 15 Jahre nicht mehr wirklich benutzt. Früher kannte ich mich damit bestens aus, aus einer Bähnler-Familie entstanden gehörte ein solcher natürlich zum FF in meiner Kindheit.
Anschliessend kurz ein Blick in die SBB-App, wie ich am einfachsten nach Ligerz gelang. Für uns hiess es dann etwas zu knabbern und trinken einpacken, eine dicke und dünne Jacke (trotz Sonne war es teilweise doch noch nicht ganz so warm) und schon ging es los. Mit der RBS nach Solothurn und von da aus mit dem Zug direkt via Biel nach Neuchâtel und dann wieder zurück mit einem Regionalzug nach Ligerz.
Kurzer Zwischenstopp in Neuchâtel
Leider – oder als positiv denkender Mensch «zum Glück» – hatte unser Zug etwas Verspätung und wir hatten eine Stunde Aufenthalt in Neuchâtel. Von unserem Besuch im letzten Jahr wussten meine Mädels nur noch, dass es da einen eher steilen Weg nach unten in die Stadt hatte.
Diesmal haben wir aber durch Zufall die unterirdische Standseilbahn Gare CFF, Fun’Ambule (ich habe keinen anderen Namen dazu gefunden, man darf mich also gerne korrigieren) gefunden. Mit der ist man innert knapp ein bis zwei Minuten vom Bahnhof am See-Gelänge angelangt. Dort findet sich ein riesiger Platz, bevor es dann direkt an den eigenen Badestrand geht.
Die Standseilbahn ist übrigens ein Überbleibsel von der Expo02 aus dem Jahre 2002.
Zeit für die Füsse, ins Wasser zu halten, hatten wir keinen, aber wie ihr an den Bildern erkennen könnt, wäre das auch nicht ganz so sinnvoll gewesen. Doch meine kleinen konnten ein paar Steine ins Wasser werfen und anschliessend hatten wir noch Besuch von einem grossen Schwarm Schwäne, die sehr neugierig zu uns kamen.
Weiter nach Ligerz
Anschliessend ging es für uns wieder hoch und ab in den Regionalzug nach Ligerz. Gleich hinter dem Bahnhof in Ligerz findet ihr die Talstation der Standseilbahn. Verfehlen könnt ihr diese auf keinen Fall. Somit ist es auch perfekt für einen kleinen Ausflug mit oder ohne Familie.
Das Spezielle an der Bahn ist neben den grosszügigen Fenstern und dem Glasdach sicherlich dessen Beschaffenheit. Die Farbe der Fenster ist in einem Organ-Ton gehalten.
Von Ligerz aus werden die Passagiere den Hang des ersten Jura-Hügels hochgetragen. Dabei geht es mitten durch ein Wein Anbaugebiet hinauf nach Prêles. Von wo aus ihr einen schönen Überblick über Bielersee habt, bei gutem Wetter reicht der Blick auch bis zu den Bergen im Berner Oberland.
Wer von euch in der Region noch einen weiteren Ausblick haben möchte, dem lebe ich meinen Bericht zu unserm Ausflug auf den Weissenstein nahe.
Doch kommen wir zurück zur Standseilbahn am Balkon des Juras, wie die Region so schön genannt wird. Auf dem Weg nach oben habt ihr die Möglichkeit an zwei Stationen einen Zwischenhalt zu machen.
Oben in Prêles angekommen hat man die Möglichkeit gleich im Restaurant neben der Bahnstation etwas zu trinken. Wir hatten nur knapp eine halbe Stunde eingeplant und deshalb zuerst einmal die Aussicht genossen. Meine kleinste ist mir auf dem Weg hoch dann auch in den Armen eingeschlafen und somit konnte ich nur eingeschränkt Bilder machen.
Meine Mädels konnten sich dafür dann noch für ca. 20 Minuten auf dem Spielplatz gleich oben dran vergnügen und etwas von ihrem «gelernten» Französisch ausprobieren bei den Eingeborenen Kindern die da bereits am Spielen waren.
Weitere Möglichkeiten
Für die sportlichen unter euch, mit der vinifuni lassen sich auch Fahrräder transportieren. Was mir sehr gut gefallen hat, mit meinem GA konnte ich kostenlos das Vinifuni benutzen, das Gleiche galt für meine Mädels und mit ihrer Junior-Karte.
Hätten wir etwas mehr Zeit gehabt, wäre eine Rückreise mit dem Schiff sicherlich auch sehr spannend gewesen. Zirka 15 Minuten von der Talstation entfernt findet ihr die Anlegestelle für die Verkehrsschiffe auf dem Bielersee.
Nach Möglichkeit werden wir den Ausflug nochmals im Herbst wiederholen. Dann, wenn die Weinreben in voller Pracht die vinifuni und ihren Weg hoch auf den Hügel umgeben.
Einen kleinen, aber vielleicht wichtigen Hinweis. Sollte ihr einen Ausflug an mit der vinifuni planen. Vom 09. bis 20. April 2018 verkehrt die Bahn nicht. Der Grund ist eine Sanierung des tragenden Seiles der Bahn. Während der Zeit verkehrt aber ein Busverkehr. Dieser ist aber, laut Chauffeur der Bahn, aber genauso empfehlenswert. Vielleicht schaffen wir es in den Ferien auch mal mit dem Postauto die Strecke hoch.