Die Gruppe der Küchenparty

Glutenfrei im Engadin – Erste glutenfreie Ferienregion der Schweiz

Vor kurzem erst noch auf Meereshöhe in Barcelona unterwegs und jetzt schon auf 1’250 M.ü.M. im schönen Bündnerland. Für mich ein Trip in die Heimat. Bin ich doch nur ca. 1.5 Auto-Fahrstunden von Scuol entfernt aufgewachsen. Doch für die paar Tage hiess es glutenfrei im Engadin.
Der Grund für meine Reise in die Berge war ein Netzwerken, unter Bloggern, die sich mit dem Thema glutenfreie Ernährung beschäftigen. Dieses Mal war ich unterwegs für Boncibus, meine Plattform für das glutenfreie Leben.

Ein grosses Lob gilt dem Philipp von Tourismus Engadin Scuol, Samnaun, Val Müstair AG für die Organisation des ganzen Anlasses. Eine kleine konstruktive Kritik habe ich aber gleich zu Beginn, fürs Nächste mal ein bisschen mehr Essen ein Planen, es war schon eher sehr knapp bemessen (gut, das war jetzt ein kleiner Insider).

Netzwerken im Bündnerland

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Eingeladen hat die lokale Tourismus-Organisation vom Engadin: Scuol, Samnaun und Val Müstair. Diese macht sich, unter anderem in der Leitung von Philipp Kemmler, schon seit Jahren stark für ein glutenfreies Angebot im Unter-Engadin.

Bei unserem Netzwerk-Treffen ging es, ihm darum, uns eine Austausch-Plattform zu bieten und natürlich auch die lokalen Gegebenheiten vorzustellen.


Samstag – Anreise – glutenfrei im Engadin

Gestartet hat alles am späteren Samstagnachmittag. Für mich hiess das ein gemütliches Anreisen mit der SBB (Schweizer Bundes-Bahn) und natürlich ab Landquart mit der RhB (Rhätische Bahn). Nach einem kurzen Abstecher zum Hotel fürs Deponieren der Koffer und meiner Gadgets ging es dann aber auch gleich zum Treffpunkt und von da aus das Dorf ein wenig erkunden. In einer knapp zweistündigen Tour/Spaziergang durch das Dorf haben wir unter anderem etwas über das Engadin, die Leute gelernt und wir konnten auch bei zwei Stationen glutenfreie Köstlichkeiten aus dem Unter-Engadin probieren.

Reformhaus Bio Betschla
Reformhaus Bio Betschla

Im Reformhaus Bio Betschla gab es eine Big Mountain (Bienenstich-Torte) sowie natürlich typisch fürs Bündnerland, eine leckere Nusstorte. Dazu wurde uns frisches Wasser sowie einen leckeren, roten Tee serviert. Auch hätten wir die Chance gehabt, vom regionalen, auch zusätzlich laktosefreien Glace (Eis) zu probieren.

Von da aus ging es etwas weiter runter im Dorf zum wo drei verschiedene Sorten Käse, Ziegenjoghurt und eine feine Flasche Weisswein auf uns wartete. Als kleine Überraschung gab es nach einer Weile dann auch noch Capuns dazu. Für diejenigen, welches es nicht kennen:

«Capuns sind wie Knödel, nur einfach richtig gemacht.»

Das Ganze in eine Art Spätzli-Teig, mit Fleisch (oder eben Gemüse) umwickelt von blanchierten Mangold-Blättern. Übergossen wird das ganze von einer leckeren Rahm-Sauce. Wie schon im Reformhaus oben wurden wir sehr sympathisch und freundlich begrüsst.

Unsere Dorf-Tour haben wir dann abgeschlossen mit einem kurzen Besuch in der Therme von Scuol. Da findet man zwei, der über 20 Wasser-Quellen. Diese sind sehr stark Mineralhaltig und zum so trinken sicherlich eine Gewohnheitssache.

Als letzte Station für den ersten Tag ging es wieder hoch bis zum Hotel Bellaval, wo meine Mit-Blogger untergebracht waren. Da haben wir dann unser Nachtessen zu uns genommen. Hier ein paar Eindrücke des wirklich leckeren Essens.


Mein Hotel – Alta Scuol

Meiner einer wurde im Hotel Altana untergebracht. Dies ist direkt unterhalb des Bahnhofs und somit auch knapp neben der Talstation der Gondelbahn auf den Motta Naluns (dazu aber weiter unten mehr). Für mich perfekt, einmal aus dem Zug fallen, ein paar Treppenstufen runter und schon bin ich im Hotel angekommen.

Mein Opel Altana in Scuol
Mein Opel Altana in Scuol

Begrüsst wurde ich zuerst von Frau und später auch Herrn Lehmann, denen das Hotel auch gehört. Der Empfang war herzlich und ich habe auch gleich noch ein Zimmer Upgrade erhalten. Vom Standard Einzel-Zimmer ging es hoch zu einem Doppelbett Zimmer mit Süd-Blick. Besten Dank an der Stelle nochmals.

Mein Zimmer was grosszügig und der Balkon gerade zu riesig. Die modularen und dennoch sehr stabilen Möbel haben mir auch hervorragend gefallen. Dazu kommt, dass die Inhaber und Mitarbeiter sehr freundlich waren – liebe Grüsse an der Stelle.

Für mich natürlich wichtig, auch hier gibt es glutenfreie Speisen. Zum einen wurde für mein Frühstück fleissig eingekauft, aber auch für die restlichen Mahlzeiten hätten sie diverse, schon auf der Karte gekennzeichnete, Menüs in glutenfrei.

Leider konnte ich die grosse Küche während meiner Zeit nicht ausprobieren, da wir immer anderweitig verplant waren. Das könnte man mal noch nachholen.


Sonntag

Am Sonntag stand eine Wanderung auf dem Plan. Da aber zu viel Feuchtigkeit vom Himmel tropfte, ging es mit der Gondel hoch zum Motta Naluns direkt zum Workshop. Hier haben wir uns ausgetauscht über Social-Media-Kanäle und weitere Möglichkeiten, Neuigkeiten an den Mann / oder die Frau zu bringen. Hier war spannend zu sehen, dass die meisten – unter anderem – stark auf diese ganzen Live Geschichten setzen, die nach 24 Stunden wieder in der Vergessenheit landen.

Während des Workshops haben sich dann langsam aber sicher auch ein paar der Wolken verzogen. So konnten wir noch kurz nach draussen, um doch noch ein paar Schritte zu laufen, aber vor allem um Bilder der Landschaft zu machen. Dazu gehörte natürlich auch noch ein Gruppenfoto von uns allen. In der Heimat, in den Bergen, ist es einfach schon am schönsten. Einige der Blogger kamen aus Deutschland, zumindest da, wo sie wohnen, da gibt es kaum Berge und für sie natürlich gleich doppelt so interessant/eindrücklich.

Ein Selfie - sogar mit einem Stick
Ein Selfie – sogar mit einem Stick – Bildquelle Katie von glutenfreis Blog

Von der Foto-Session ging es dann gleich über ins Bergrestaurant La Motta zu einem kleinen, aber feinen Lunch. So klein war das Ganze dann gar nicht. Da durften wir uns doch quer durch die komplette Speisekarte essen. Und nicht, wie wir dachten, mit kleinen Tellern von jedem einzelnen Gericht, sondern richtig gut gefüllten Tellern. Es war extrem lecker und deshalb hab ich auch beim einen oder anderen Teller mit ausgeholfen, man möchte ja nichts zurück in die Küche gehen lassen.

Anschliessend ging es dann gleich runter – ohne die vormals angekündigte zweistündige Pause – ab an die Küchenparty. Diese fand im Dorfschulhaus statt, in deren Schulküche. Hier hat ein jeder, der anwesenden ein eigenes/Lieblingsrezept mitbrachten und dann live vor den anderen zubereitet. Meiner einer, der erst sehr spät – quasi Last Minute – zu der Veranstaltung dazu kam, hatte keines mit dabei. Der Philipp war so nett und hat mir noch ein paar Zutaten zusammengestellt.

Doch bei der Menge an Essen, die alle noch vom Mittag in sich hatten, hab ich dann auf meinen Part verzichtet und dafür ein kleines Video von der Küchenparty gemacht.

Nachdem uns die Wanderung vom Morgen durch das Wetter genommen wurde, haben wir uns kurzerhand entschieden, zum Hotel zu laufen. Allzu weit war es ja nicht und nach einem guten Essen sind ein paar Schritte auch nicht verkehrt.

Die ganzen Rezepte dazu könnt ihr übrigens bald schon in den einzelnen Blogs nachlesen. Wir werden die nach und nach veröffentlichen – so zumindest unser Plan.


Montag

Da sich das Teilnehmerfeld leider schon am Sonntagabend und dann am Montagmorgen nochmals drastisch verknappte, waren wir am Montagmorgen nur noch zu dritt. Zusammen mit Philipp haben wir das Museum Schmelzra in S-charl besucht. Parterre und unterirdisch findet ihr da eine Ausstellung über die lokalen Eisen und Erz-Gewinnung, die schon im frühen Mittelalter begonnen hat.

Peder Rauch führte uns durch das Museum und hat uns mit seinem immensen Wissen rund um die Region und das Abbauen von den wertvollen Materialien viel Wissen mit auf den Weg geben können. Das Museum selbst ist sehr schön ausgebaut, vor allem wenn man bedenkt, was für eine Ruine das Ganze früher mal war.

Das Museum und die Führung sind schön gestaltet, das Ganze auch sehr kindgerecht. Hier führt der Peder die Kinder ganz einfach an die Entstehung der Erde und die unterschiedlichen Gesteinsarten. Im Obergeschoss hat es noch eine zusätzliche Ausstellung über den Bären.

Nach dem Museum wurde es noch ein letztes Mal kulinarisch. Wir sind weiter nach hinten ins Dorf gefahren zum Gasthaus Crusch alba ed alvetern . Diese wird aktuell umgebaut und ist in ein anderes Haus umgezogen. Somit bekommt ihr nicht von der Baustelle mit und könnt in aller Ruhe die Küche geniessen. Laut Philipp ist das Crusch alba ed alvetern  eines der ersten Restaurants, die von Beginn an die glutenfreie-Ferienregion unterstützt hat. Da wir zeitlich schon sehr nah an unserem Endpunkt im Engadin angelangt waren, haben wir das Menü ein wenig abkürzen müssen. Gestartet hat das Menü mit einer Suppe, gefolgt von einem Randen-Risotto und anschliessend einem zweifachen Curry.

Ich kann nur eines sagen: So farbig wie ihr die Speisen hier auf den Bildern sehen könnt, so lecker war es auch. Ich bin ja ein grosser Risotto Fan, aber ein Randen-Risotto (Rote Beete für unsere deutschen und österreichischen Leser) hatte ich noch nie. Ich hätte mir das nicht so knallig vorgestellt, in der Farbe. Aber auch das Curry war, mit den vier geräucherten Tofu-Würfeln und dem Gemüse war extrem geschmackvoll und lecker. Kompliment in die Küche!


Fazit zu Glutenfrei im Engadin

Wie immer, wenn ich einen Event besuche, dann ist das Netzwerken an vorderster Stelle. Gut, ihr habt mich durchschaut, das Essen (wenn es glutenfrei ist) ist, noch etwas höher angesiedelt. Aber das Schöne am Essen, es lässt sich perfekt mit dem Netzwerken verbinden. Man achte aber bitte an die Regel von Mama; «nicht mit vollem Mund zu sprechen».

Das Ziel vom Event war es, Bloggern mit dem Fokus auf glutenfreier und/oder laktosefreier Küche eine Plattform für den gemeinsamen Austausch zu geben. Fürs Netzwerken nimmt man sich selten genügend Zeit. Meist sind es nur ein paar Stunden oder maximal ein halber Tag. Während des verlängerten Wochenendes konnten wir uns genügend Zeit lassen und hatten auch genug, um uns gegenseitig näher kennenzulernen. Interessant war die Mischung der Anwesenden. Nicht nur bei den Themen im Blog, sondern auch der Zeit in denen es sie schon gibt.

Die Katie und der Georg vom ein glutenfreier Blog kannte ich zum Beispiel schon seit gefühlt einer Ewigkeit. Gut, kennen ist etwas übertrieben, unsere Wege kreuzten sich zumindest im digitalen Leben seit vielen Jahren immer wieder mal, in unseren Blogs, aber auch über die diversen Social-Media-Kanäle. Den Silvan kannte ich, da ich ihn vor etwas mehr als einem Jahr an das Wiko-Blogfest eingeladen hab.

Von den anderen Teilnehmern kannte ich teilweise das Blog, aber hatte noch nie wirklich mit ihnen zu tun. Das, wird sich hoffentlich in der Zukunft ändern. Anwesend waren die Anna von glutenfrei um die Welt, die Fabienne von Freiknuspern, der Silvan, die Nicole von Eventmanagement & Marketing Nicole Fütterer, die Silvia und ihr Mann der IG Zöliakie und die Nora und der Ralph von BeGluno.

Nächstens folgt hier im Blog und auf der Facebook Seite von Boncibus (Zoeliakie-Blog) und dessen (YouTube Channel) noch ein Video der Küchenparty.

Auch sehr grosszügig war der Giveaway-Bag, den wir noch mit nach Hause nehmen durften. Ich sag nur so viel, ich bin froh, musste ich damit nicht ein Flugzeug besteigen.

Disclaimer: Die Tourismus Engadin Scuol Samnaun, Val Müstair AG hat freundlicherweise die Übernachtung und das Essen während des Aufenthaltes übernommen. Die Sponsoren des Events waren: Meier Beck, Semper, Leisi & Buitoni, Züger Frischkäse, Schär und Morga.
Anreise und weitere Verpflegungen/Souveniers gingen auf eigene Kosten. Besten Dank an der Stelle für die Organisation und alles drumherum lieber Philipp.

Originalbeitrag: 08.06.2017

 

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