Claudio und Shanaya im Lac de Joux

Vallée de Joux – zwei Nächte auf der Alp

Vor kurzem waren wir im Bündnerland – hier im Blog nachzulesen – zur runden Geburtstagsfeier meiner Mutter. Da mein Vater und sie den gleichen Jahrgang haben, ging es jetzt auch noch zu einer zweiten runden Feier in diesem Jahr. Mein Vater ist seit einigen Jahren jeden Sommer auf einer Alp für ca. drei Monate. In den letzten Jahren waren es jeweils eine Alp im Bündnerland, in diesem Jahr fiel die Wahl auf eine Alp im Kanton Waadt, genauer gesagt im schönen Vallée de Joux.

Vallée de Joux

LandKantonStadtArt
SchweizWaadtOrientBauernhof

Da das Wetter im Sommer normalerweise immer etwas launisch ist, hatten wir noch einen alternativen Termin im August ausgemacht. Doch der Juli war ein sehr, sehr warmer und angenehmer. Dennoch zeigte die Vorschau eine Woche vor dem Fest noch etwas Regen für genau das geplante Wochenende an. Somit haben wir den Entschluss erst am Donnerstag vor dem Fest gefällt, es durchzuziehen. Einen Plan für die drei Tage hatten wir auch schon, doch den wollten wir dann individuell dem Wetter anpassen.

Der jüngst Zuwachs
Der jüngst Zuwachs

Lac de Joux – unser erster Tag

Freitag war unser Anreisetag und da mein Vater noch einiges zu tun hatte mit Kühe-Melken etc. haben wir uns spontan entschlossen, den Mittag und Nachmittag am Lac de Joux-See zu verbringen. Durch einen guten Kollegen habe ich einen «Geheimtipp» für den See bekommen und darauf waren wir allesamt gespannt. Abgemacht haben wir dann auch gleich beim Parkplatz für den Zugang zum See und wir hätten es nicht besser planen können, sind wir fast auf die Minute genau gleichzeitig da angekommen.

Da der Parkplatz gleich an einem Zug-Geleise lag, wollten wir erst noch die Bahn abwarten, die unter der Fussgängerbrücke hätte durchfahren sollen. Nach einem kurzen Blick in die Fahrplan-App war das ganze dann doch etwas zu ausgedehnt, respektive die Hitze trieb uns in Richtung kühlem Nass. Nach der Erklärung durch meinen Kollegen:

«Vom Parkplatz einfach über die Brücke und dann links runter. Am See noch links ein paar Meter»

Das ganze stellte sich dann doch etwas länger aus als von uns erwartet, hatten wir mit den Kindern doch gute 20–22 Minuten bis wir dann wirklich unten am See waren. Uns graute es schon, mit den später müden Kindern vom Schwimmern da wieder hoch zu laufen.

Das Laufen dem See entlang bot aber schon einen solch schönen Anblick, dass wir fast schon vorher haltgemacht hätten. Hat es doch immer wieder entlang des Sees schöne Bänke für ein gemütliches grillieren.
Ziemlich schnell sahen wir dann von Weitem aber den Platz, wie er sich gemütlich in Richtung See raus pirschte. Angenehm war auch, dass trotz unserer späten Ankunft (etwas um 11:15 Uhr) wir noch viel freie Plätze gefunden haben – und das auch bis zum Abend so geblieben ist.

Hinter ein paar Bäumen fanden wir einen Platz, der nach ca. einer Stunde dann auch schon im Schatten lag. Bis dahin hatten die beiden Sonnenschirme, die wir mit genommen hatten, uns einen solchen geboten. Wer hier einen Sandstrand erwartet, den muss ich gleich enttäuschen. Am Strand, aber auch ins Wasser hinein, befinden sich ganz viele kleine Steine.

Doch mit einem Badetuch lässt sich auch gut darauf sitzen. Alternativ nimmt man am besten Badelatschen mit, um einen sicheren Stand zu haben. Interessanterweise war das Wasser zur rechten Seite der Spitze kühler als auf der linken Seite. Das hat meine Mädels und die Jungs meiner Schwester nicht davon abgehalten dennoch schwimmen zu gehen egal auf welcher Seite. Gegessen haben wir mitgebrachtes Gemüse, Sandwiches etc., da wir uns nicht auf ein Feuer-Experiment haben einlassen wollen.

Die einen gehen An den Strand Baden, ich pack meine Gadgets aus
Die einen gehen An den Strand Baden, ich pack meine Gadgets aus

Der Anstieg später wieder hoch zum Auto war dann zum Glück doch nicht ganz so mühsam mit den kleinen. Da hatten wir nochmals Glück gehabt. Besten Dank nochmals Gregor für den Tipp zum Platz am See.


Hoch auf die Alp

Anschliessend ging es hoch auf die Alp. Gut, hoch ist ein wenig übertrieben, genauer gesagt war es eher ein Hügel über dem See. Da sind wir von den Alp-Gebieten der letzten Jahre schon deutlich anderes gewohnt. Auf etwas über 1’400 Metern war die Alphütte, auf der mein Vater zu den ganzen Kühen und Kälbern schaut. Im Winter dient die Hütte für den Skibetrieb. Das sahen wir dann auch dem Vorratsraum an, da hatte es diverse Käsefondue-Caquelon, die einem Lust auf das feine traditionelle, Schweizer Essen machten.

Ausblick auf den Genfersee
Ausblick auf den Genfersee

Einmal rund um die Hütte und schon hatten wir einen wunderschönen Ausblick. Dieser nicht in Richtung des Vallée de Joux. Unser Blick ging in Richtung Fribourg, Berner Oberland, der Anfang vom Wallis und natürlich dem Lac Leman (Genfersee) als Stadt hatten wir Lausanne schon im Blickfeld. Durch den Tag etwas weniger auffällig als am Abend und in der Nacht.

Ein bisschen frisch ist es am Abend schon auf der Alp
Ein wenig frisch ist es am Abend schon auf der Alp

Mitgenommen haben wir für die beiden Nächte zwei Zelte und wollten diese auch nutzen. Doch morgens um 04:00 Uhr tollten die Kälber rund um die Hütte, kurz vor dem Melken. Da diese etwas tollpatschiger waren und wir unsere Zelte noch ein wenig behalten, wollten, haben wir dann darauf verzichtet.
Für die kleinen war es dennoch ein Highlight, konnten sie nämlich die beiden Nächte endlich einmal auf dem Dachboden im Stroh schlafen.


Tag zwei – da kam der Regen

Auch wenn das Wetter – umso näher das Wochenende kam – immer besser wurde, ganz ohne Regen ging es dann leider doch nicht. Was sag ich hier leider, die Natur hatte ihre wahre Freude daran. So trocken wie die Wochen davor waren, so dringend nötig hat es der Boden und die Wasservorräte nicht nur auf der Alp. Es war sogar so, dass mein Vater zweimal die Woche vom See unten mehrere Tanks mit Wasser hat hochfahren müssen, damit er die Tiere tränken und zumindest den Abwasch machen konnte.

Somit haben wir den Morgen und frühen Nachmittag in der Hütte verbracht. Mit einfachen spielen, essen und natürlich auch mit den Kälbern, die erst gerade wenige Tage vorher das Licht der Welt erblickten.
Unsere kleinste war unglaublich fasziniert und hatte dennoch einen Riesen Respekt vor den Tieren. Vor allem da sie – auf allen vieren – doch gleich gross oder schon deutlich grösser als sie waren.

Dennoch ging sie mit der jüngsten, erst drei Tage alten, schon sehr auf Tuchfühlung. Wurde dann zu guter Letzt auch noch abgeknutscht von dem Kälbchen. Wovon sie dermassen erschrak und aufschrie, dass es ihr das Kälbchen gleich tat.


Ein Besuch im Jurassic Juraparc

Eigentlich war für den Tag der Feier auch noch ein Gang zum See geplant. Da es aber bis ca. 16:00 Uhr fast ununterbrochen geregnet hatte, war es uns dann doch zu viel dem guten Nass. Deshalb zogen wir den Ausflug vom dritten Tag etwas vor. Nicht weit weg von der Alp befindet sich der Jurassic Parc Juraparc. Da dieser im Sommer bis um 22:00 Uhr geöffnet hat, haben wir uns dann auch den Weg in Richtung Vallorbe gemacht. Der Park liegt zwischen dem benannten Dorf und dem See Lac de Joux. Verfehlen könnt ihr ihn auch nicht, denn er liegt direkt an der Strasse.

Der Eingang zum Juraparc
Der Eingang zum Juraparc

Warum ich oben Jurassic Parc geschrieben hab, das könnt ihr euch selbst denken. Hatten wir doch alle unabhängig voneinander den gleichen Einfall beim Lesen des Schilds. Noch mehr kam der Gedanken auf, als wir dann über den kleinen Hügel gingen und den ganzen Park vor uns sahen. Liegt dieser in einer kleinen, länglichen Ebene direkt hinter dem Restaurant zum Park.

Das besondere, der Weg, den die Besucher zu gehen, haben, ist auf hölzernen Pfählen in Form eines Stegs gemacht. So hat man einen guten Blick auf die Tiere runter, so wie halt auch im Dino-Park von den Filmen.

Die Tier-Vielfalt des Parks beschränkt sich auf drei. Dazu gehören neben dem Wolf auch Bisons und Bären. Was uns gut gefallen hat, ist, dass die Tiere doch einen grosszügigen Auslauf geniessen konnten. Bei den Bären gab es vor nicht allzu langer Zeit Nachwuchs. So tummelten sich ganz rechts im Gehege neben der Mutter auch noch zwei Jungbären.

Im dritten Gehege fanden wir dann auch zwei der Wölfe, die ziemlich schnell wieder im Dickicht verschwanden. Etwas weiter hinten hatte es dann nochmals einen Bären und im hintersten Gehege dann nochmals Wölfe. Auf der vorderen Wiese tummelten sich die Bison-Herde. Leider erst jetzt gesehen habe ich, dass es im Restaurant zum Park leckere Bisons-Menüs gab. Schon eindrückliche Tiere einzeln wie auch in der Herde. Musste der Tierparkwächter doch ziemlich schnell das geöffnete Gehege verlassen als er sie durch lies zur Tränke.


Fazit zum Ausflug nach Vallée de Joux

Ein Schiff auf dem Lac de Joux
Ein Schiff auf dem Lac de Joux

Am Sonntag war es dann auch wieder sehr warm und sonnig. Somit war es für uns dann auch gleich klar, es geht nochmals runter an den See. Für die anderen zum Baden, für mich um etwas mit meinen Gadgets zu spielen.

Ausblick auf den Genfersee
Ausblick auf den Genfersee

Ein Ausflug, oder gar Ferien im Vallée de Joux sind sehr zu empfehlen. Neben der schönen Natur und den sicherlich auch tollen Wanderwegen lädt der See natürlich zum Verweilen ein. Uhrenfreunde kennen das Tal sicherlich, hat es da doch auch heute noch einige grosse Namen, die nach wie vor im Tal produzieren.

Transparenzhinweis: Diese Reise haben wir aus Eigner Tasche finanziert und entstand somit keiner Kooperation.

 

1 Kommentar zu „Vallée de Joux – zwei Nächte auf der Alp“

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